Venner Mühle und Dorfmuseum

Die Wassermühle entstand im frühen Mittelalter als Hofmühle des Meyerhofes zu Venne. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1074/87, als der Edelherr Folker seine Venner Besitztümer dem Osnabrücker Bischof Benno II. schenkte. Im Jahre 1240 gehörte die Mühle zum bischöflichen Tafelgut, dem Verpachtungs- und Verpfändungserlöse zuflossen. Sie galt als landesherrliche Mühle und wurde samt dieser Privilegien vom Domkapitel verpachtet. Der Domkanoniker G. v. Ketteler erhält ab 1578 die Stiftsmühle zur Nutzung. Er lässt das zerstörte Gebäude für 952 Reichstaler wieder aufbauen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg um 1667 wird der Mühlenbetrieb als „gänzlich darniedergelegen“ bezeichnet. 1725 wurde das eingeschossige Mühlengebäude wieder errichtet. Vier Jahre später verpachtete das Domkapitel die Dominialmühle an den Kaufmann Linnenschmidt. Im Jahre 1845 erwarb Johann Linnenschmidt die Wassermühle für 4083 Reichstaler. Anfang des 20. Jahrhunderts stockte er das Gebäude auf. 1954 erfolgte der Anbau des Wohnhauses. Der Mühlenbetrieb wird 1981 eingestellt und die Gemeinde Ostercappeln verpachtet die Mühle an den Heimat- und Wanderverein Venne, der das Mühlenanwesen mit öffentlichen Mitteln restauriert.

Durch ein ausgeklügeltes teichähnliches Gräftensystem fließt der Venner Mühlenbach zur Wassermühle. Im 19. Jahrhundert bildeten zwei oberschlächtige, etwa 2,7 m hohe Wasserräder, die Kraftquelle für die Mühlenwerke. Die Wasserräder wurden 1924 ausgebaut und durch eine Francis-Wasser-Turbine ersetzt. Bei Wassermangel übernahm seit 1935 ein Deutz-Diesel-Motor bzw. ein Elektromotor den Antrieb. Im Gebäude sind neben verschiedenen Transmissionen die funktionstüchtigenMahlgänge der Mahl- bzw. Schrotmüh-len zu sehen. Freizeitmüller erklären gern wie das Kornschroten mittels der Mahlsteine funktioniert.

Ein rustikales Museum in dem man etwas über die Dorfgeschichte erfährt und Exponate das bäuerliche Leben rund um Herd, Haus und Hof veranschaulichen. Spaten und Torfsoden zeigen die Arbeit im Venner Moor. Die Sonderausstellung von Dr. Dr. M. Brackmann ist der Kuh gewidmet. Über 200 Kuhobjekte aus aller Welt warten auf Besucher. Das Gewinnspiel Round up führt zu mehr als 30 Kuhobjekten im Ort. Mit etwas Glück erhalten Teilnehmer ein kleines Kuhgeschenk.

Auf der Mühleninsel sind Fachwerkständerbauten und ein Bauerngarten zu sehen. Im Pferdestall mit schönem Kaminofen finden kleine Veranstaltungen statt. Das Tiemann`sche Backhaus stammt aus dem Jahre 1694 und wurde auf die Mühleninsel umgesetzt. An den Backtagen werden bis zu 35 Brotlaibe in den Ofen geschoben. So am Mühlentag (Pfingstmontag), am Tag des offenen Denkmals (September) und zum Erntedankfest.
Vom Hof Düsterberg ist das Bleichhaus auf die große Bleiche gestellt worden. Die Borgwedder Gutsschmiede diente als Vorbild für den Fachwerkständerbau mit Querriegel. Im Innenraum sind neben Blasebalg, Esse und Amboss typische Werkzeuge zu sehen. Bäuerliche Maschinen sind in den Remisen untergestellt. Rustikal wirken der Ziehbrunnen und der große Grillplatz.
Von der Mühleninsel führt der Arminiusweg am Mühlenbach (Fließgewässer-Lehrpfad) entlang zum Knostweg. Am Bauernhofcafe vorbei gelangt man zu den Hünengräbern an der Driehauser Straße. Der weitere Weg zur Schnippenburg am Driehauser Berg führt am Gasthaus Hünenburg / Pättkenburg vorbei.
Wer seines Glückes Schmied sein möchte, kann im historischen Ambiente der alten Schmiede und Wassermühle heiraten. Infos: Gemeinde Ostercappeln, Tel 05473-9202-0 Gruppen nach Vereinbarung.
Öffnungszeiten: Sonntag 11 -17 Uhr (Mai - Okt.) Führungen für Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten: Heimat- und Wanderverein Venne, Tel. 05476/ 462 und Tel. 05476-1272. Eintritt: 1,50 € p. P.
LGN Anfahrtskizze : Osnabrücker Str. 4, 49179 Ostercappeln- Venne