Walburgiskirche und Paterstein
Die neugotische Emporenkirche wurde nach Plänen des Architekten Quaet-Faslem ausgeführt. Die in den Jahren 1845 bis 1847 erbaute Walburgiskirche besteht aus einem Langhaus mit Westturm. An die aus Sandstein errichtete Ostwand schließt sich die als halbes Achteck gebaute Sakristei an. Seit 1867 ziert ein vergoldeter Hahn mit Kreuz den 35 m hohen Westturm. Dem Kirchenneubau musste der Vorgängerbau aus dem Jahre 1289 weichen, da er zu klein für die Kirchengemeinde geworden war.
Die Venner Kirche gehörte im Mittelalter zum Kirchspiel Ostercappeln. Nach der Reformation und dem Westfälischen Frieden wurde die Venner Pfarrstelle um 1650 der evangelisch-lutherischen Kirche zugesprochen.

Der Innenraum ist mit einer Halbkreistonne überdeckt. Ringsum befinden sich, bis auf die Ostwand, Priecheneinbauten (Emporen). Zwei seitliche Treppen führen upp`n Bührn zum Orgelprospekt. Die Orgel stammt aus der Ostercappelner Werkstatt der Gebrüder Haupt. Bei der Einweihung der Kirche am 1. Adventssonntag 1847 wurde sie in Betrieb genommen.
Der Altarraum mit der Kanzel an der Ostwand wurde 1892 mit einem Altarbild von Walter Hoeck ausgestattet. Das Bild stellt die "Predigt am See" dar.
Der Paterstein in Venne

Im Aussenbereich des Kirchturms befindet sich eine Kopie des Patersteins. Das Original aus dem 14. Jahrhundert ist in der Kirche zu sehen. Es zeigt die Gestalt eines der Sage nach erschlageneren Priesters mit entblößten Haupt und Kelch. Die Inschrift lautet: Horrendum dictu. Curatum subditus ictu. Hic necuit clave. Sic Radulph presbiter ave.“ Die Übersetzung lautet: Schreckliche Kunde! Hier hat ein Untergebener den Pfarrer durch einen Schlag mit dem Schlüssel getötet. So lebe wohl Priester Radulph!
Radulph Sage
In fernen Zeiten hatten die Venner wohl eine Kirche, aber keinen Priester. Um das Messopfer darzubringen, kam sonntags ein Geistlicher aus Ostercappeln herüber. Dieser sittenstrenge Priester namens Radulph sagte den Menschen in Venne manch bittere Wahrheit. Erbost über diese ungeliebten Offenbarungen und über die verspäteten Gottesdienste schwelte der Unmut im Dorf. An einem Sonntag kam Radulph wieder zu spät in Venne an. Die Männer hatten derweil im Wirtshaus gezecht und stürmten auf den Priester los. Sie schlugen ihn bis er tot zu Boden fiel. Die Mörder fuhren entsetzt auseinander. Angst und Grauen erfasste sie.