Pauluskirche in Ostercappeln
Lutherische Gottesdienste wurden seit 1524 in der Kapelle auf Gut Arenshorst gefeiert. Da es in Ostercappeln seit 1655 keine lutherischen Gottesdienste gab, waren die Gläubigen gezwungen, den Weg nach Arenshorst zurückzulegen. Im nach dem Westfälischen Frieden festgelegten "Normaljahr 1624" war Ostercappeln katholisch gewesen, deshalb übergab der evangelische Pastor Lyra, nach fast 20 Jahren, 1655 die Lambertuskirche wieder an die Katholiken. Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Wunsch nach einer evangelischen Kirche in Ostercappeln, die 1914 eingeweiht wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Gottesdienste im Saal vom ehemaligen Gasthaus Mönter gefeiert. Der 1908 gegründete Kirchbauverein sammelte erfolgreich Spenden ein und erhielt ein Grundstück für den Kirchenneubau.
Im Jahre 1912 wurde der Architekt Lothar Gürtler aus Osnabrück mit dem Kirchenbau beauftragt. Der Grundstein wurde am 4. Juni 1913 gelegt und am 26. April 1914 erfolgte die Einweihung. Damit fanden die weiten Wege der Ostercappelner zum evangelischen Gottesdienst auf Gut Arenshorst ein Ende.
Erst 1965 wurde die selbstständige evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Ostercappeln gegründet, zu der die Ortsteile Nordhausen, Hitz- Jöstinghausen Haaren und Teile Schwagstorfs gehören. Das Landeskirchenamt in Hannover erteilte Ende der 60er Jahre die Bezeichnung Pauluskirche.
Ev.-luth. Kirchengemeinde Ostercappeln
Bremer Straße 7
49179 Ostercappeln
Tel. 05473/1846

Die Kapelle in Arenshorst wurde erst 1815 zur Pfarrkirche erhoben. Bis dato war die Familie von Ledebur alleiniger Patron der Arenshorster Kirche und Besitzer des Guts.
Rückblick: "Gemäß den Bestimmungen nach Artikel XIII des Westfälischen Friedensvertrags und der Beschlüsse auf dem Reichstag zu Nürnberg von 1650, wurde in einer „Immerwährenden Kapitulation“ (Capitulatio perpetua osnabrugensis), die Landesherrschaft abwechselnd von einem katholischen, vom Domkapitel gewählten Bischof und einem lutherischen Bischof ausgeübt, der vom herzoglichen Haus Braunschweig-Lüneburg benannt wurde. Während der Regentschaft eines lutherischen Bischofs wurden die kirchlichen Befugnisse über die katholische Geistlichkeit und die katholischen Einwohner des Hochstifts vom Erzbischof von Köln ausgeübt.
Die freie Religionsausübung der jeweils anderen Konfession war in der "Immerwährenden Kapitulation" geregelt. Die hier festgeschriebenen Regelungen behielten ihre Gültigkeit bis 1803, also bis zur Verweltlichung aller geistlichen Territorien. Das Hochstift Osnabrück war somit eines der wenigen Territorien des Alten Reiches ohne einseitige konfessionale Festlegung. Die Zuordnung der Konfession der Pfarrer war kirchspielweise festgelegt, doch gab es auch Kirchspiele, in denen beide Konfessionen über jeweils eine eigene Kirche mit eigenem Pfarrer verfügten." (Wikipedia)