Gut Borgwedde - Burgwida
Die Geschichte der Burg am heiligen Hain reicht weit zurück. Mitte des 11. Jahrhunderts wird es in der Heberolle des Klosters Freckenhorst erwähnt. 1090 wird es als Lehen der Osnabrücker Kirche aufgeführt. Die Vorgängerbauten des von Gräften umgebenen Herrenhauses wurden nach Bränden in den Jahrhunderten wieder aufgebaut. Heute führt eine geschwungene Freitreppe in das 1909 umgebaute 13-achsige Gutshaus im klassizistischen Stil. Das benachbarte zweigeschossige Geflügehaus hat Seltenheitswert.

Zeitsprung: Im Jahre 1353 gelangten die Herren von Bar in den Besitz des lehnsfreien, adeligfreien Gutes und der dazugehörigen Rechtstitel: Holzgrafschaften Venne und Icker, Jagdrecht in den Ämtern Vörden und Hunteburg sowie den Kirchspielen Belm, Rulle und Wallenhorst, behauptetes Burgmannsrecht bezüglich der Venner Kirche. Ebenfalls das Gogericht zu Ostercappeln und auf der Angelbecke. In den folgenden Jahrhunderten zählten Angehörige der Familien Bar-Stockum, von Hitzfeld, von Prenger, von Bar-Barenaue, Schrader und seit nunmehr über 180 Jahren der Familie Beckmann zu den Eigentümern.

Das Geflügelshaus im Stil der englischen Gartenkultur, ist ein zweigeschossiger Quader mit achteckigem Turmaufsatz aus Fachwerk. In Deutschland gibt es insgesamt nur zwei Bauten dieser Art, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Mit öffentlichen Mitteln aufwendig restauriert, dient das Gebäude heute als Bürogebäude. Das Stallgebäude wurde einst im mittelfränkischen Baustil errichtet.

Zum Gut gehört auch die Borgwedder Mühle. Sie wird am 30. Januar 1499 als Bestandteil des adeligfreien Gutes Borgwedde im Kirchspiel Venne erwähnt. Im Jahre 1823 erfolgt der Mühlenneubau. Seit 1994 wird das Mühlengebäude mit Liebe zum Detail renoviert. Dazu wurden auch Mittel aus der Dorferneuerung verwandt.