„Gesunde Stunde“ hatte in Ostercappeln Premiere
Eltern und Kinder erlebten gemeinsame Aktivitäten
Wie die Ameisen strömten am Freitagnachmittag viele kleine und große Besucher Richtung Veranstaltungszentrum Schwagstorf. Auslöser für diesen Besucherstrom war die Premiere der 1. Gesunden Stunde, zu der die Gemeinde Ostercappeln in Kooperation mit dem Verein „Gesunde Stunde“ eingeladen hatte. Für die Vorbereitung und Organisation war Ellen Schewski, Fachdienstleiterin Schulen-Jugend-Sport-Personal der Gemeinde zuständig.
Im Rahmen eines Familienfestes wurde diese Zusammenarbeit gebührend gefeiert. Dazu hatte die Gemeinde Ostercappeln ihre Kindergärten, Grundschulen, das Bildungsbüro, die Schulsozialarbeit und die Jugendpflege der Gemeinde eingeladen Neben diesen Einrichtungen präsentierten sich auch die Landfrauen, der Wasserverband, die Mensa, das Bildungsbüro Wittlager Land und natürlich der Verein „Gesunde Stunde“ sowie die Pronova BKK als Sponsor, die alle ein umfangreiches Angebot für die kleinen und großen Teilnehmer vorbereitet hatten.
Ellen Schewski war es auch, die in ihrer Begrüßung alle großen und kleinen Kinder oder junggebliebene Kinder, aber auch die Erwachsenen zusammentrommelte. Gerade die Eltern seien ein wichtiger Baustein im Programm. „Denn wir wollen, dass Eltern und Kinder gemeinsam etwas unternehmen“, betonte die Fachdienstleiterin.
„Das Ganze findet statt, weil es den Verein ‚Gesunde Stunde‘ gibt und weil jetzt die Schulen und Kindergärten in Ostercappeln an dem Projekt teilnehmen“, erklärte Dr. Kathrin Leiber, Ärztin öffentliches Gesundheitswesen beim Landkreis Osnabrück. „Könnt ihr euch vorstellen, warum es ‚Gesunde Stunde‘ heißt“, wandte sich die Ärztin direkt an die Kinder, die auch gleich die Antwort wussten. „Weil alles gesund ist.“ „Richtig“, meinte Leiber, die die Sprösslinge aufklärte, was alles nicht gesund ist. Wie rumsitzen, Fernsehen schauen, alleine und traurig sein oder ungesunde Sachen essen. Deshalb sei die ‚Gesunde Stunde‘ gegründet worden. Der Verein habe sich auf die Fahnen geschrieben: „Wir wollen fördern, dass die Kinder mindestens für eine Stunde am Tag mit ihren Familien etwas Gesundes machen.“ Die „Gesunde Stunde“ gebe es bereits seit über zehn Jahren und seit 2015 als Verein. Leiber: „Da machen viele Schulen mit und in Ostercappeln jetzt auch die Kindergärten. Und wenn ihr euch ganz viel bewegt, macht ihr genau das, was die ‚Gesunde Stunde‘ will.“ Gleichzeitig kündigte sie an, dass unter dieser Prämisse weitere Veranstaltungen folgen werden.
Bürgermeister Rainer Ellermann dankte anschließend all denen, „die sehr viel organisiert haben.“ Insbesondere Ellen Schewski und dem Verein ‚Gesunde Stunde‘. Silke Tegeder-Perwas, Koordinatorin des Vereins „Gesunde Stunde“ signalisierte, dass zukünftig jeden Monat besondere Veranstaltungen stattfinden werden. „Die Programme bestimmen die Schulen und Kindergärten selbst“, unterstrich die Koordinatorin, deren Dank allen galt, die die Veranstaltung erst möglich gemacht hatten sowie dem Förderer BKK. „Wir wollen hier heute den Startschuss für Ostercappeln geben. Und Kindergärten haben wir noch nie gehabt. Denn Hauptklientel sind bislang Grundschulen“, zeigte im Gespräch mit unserer Redaktion Silke Tegeder-Perwas auf. Ziel sei: „Wir wollen Familien anregen, wieder mehr Zeit abseits vom Computer und Medienkonsum miteinander zu verbringen. Es geht um Zeit und es ist nicht dogmatisch eine Stunde, sondern eine gemeinsame Zeit im Bereich der Bewegung. Wir wollen mit diesen Veranstaltungen Anregungen geben, die man in den Familienalltag übertragen kann. Die Idee bei uns ist, dass Eltern und Kinder das gemeinsam erleben. Da ist die Chance viel größer. Wir hoffen, dass diese Erfahrung wiederholt wird und sich verselbständigt.“
Das offizielle Programm eröffnete dann Cecilia Korte, Staatlich geprüfte Musicaldarstellerin aus Bad Essen, die dort auch ein Tanzstudio hat, mit Tanzevents für die Kindergartenkinder. Anschließend für die Grundschulkinder, Jugendlichen und Erwachsenen.
Parallel gab es neben vielen Bewegungs- und Kreativangeboten, wie etwa Spritzbilder herstellen oder Wutbälle basteln, auch gesunde Snacks zum Probieren oder es konnte bei Kerstin Kampmann vom Landfrauenverein sogar selber Butter zubereitet werden.
Eine mobile Wasserstation lud mit Getränken ein, wenn nach dem gemeinsamen Tanz oder dem Erwerb des Basketballpasses eine Pause notwendig wurde. In der Turnhalle wurde Bewegung ganz groß geschrieben, wo es beispielsweise die Station „Kanalflitzer“ gab. Hier wurden aufgeschnittene Regenrinnen aneinandergesetzt, durch die dann ein Ball rollte. „Das ist eine erlebnispädagogische Aufgabe, wo man die Schwierigkeit anpassen kann“, stellte Stationsbetreuer Niklas Schnieder dar, der in der Grundschule Ostercappeln sowie in der Jugendpflege tätig ist.
Für besonderes Aufsehen sorgte immer wieder die farbenfrohe Ferienfee, an die sich die Kinder vertrauensvoll wenden konnten. Alles in allem eine mehr als gelungene „Gesunde Stunde“, die förmlich nach einer Wiederholung „schreit“.
Text und Fotos:
Christa Bechtel
FREIE JOURNALISTIN
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