Ostercappeln - die Dorfschöne
Ostercappeln ist Sitz der Gemeindeverwaltung und größte Ortschaft der gleichnamigen Flächengemeinde. Der Ortsname verweist auf eine "Capelle im Osten" des Bistums Osnabrück, die wohl im 9. Jahrhundert entstand. Im Mittelalter entwickelte sich das Weichbild Ostercappeln und war Sitz des Gogerichtes. Heute ist Ostercappeln attraktiver Wohnort und Gesundheitsstandort mit hohem Freizeitwert im Nahbereich von Osnabrück.
Der Ortsname „Ostercappelen“ wird bereits 1200 erwähnt, später dann als „Capelen“ um 1244, dann 1350 als „Osterkappelen“ und 1402 als „Ostercappele“ bezeichnet. Im Umkreis der Lambertuskirche entwickelt sich das Wigbold Ostercappeln. 1359 wurde es Sitz des Gogerichtes "Up de Angelbeke unde to Ostercappeln" für 9,5 Kirchspiele im Umkreis. Die Menschen in Ostercappeln lebten vom Ackerbau, dem bäuerlichen Handwerk, der Vieh- und Waldwirtschaft.
Erbkotten waren in Ostercappeln kaum vorhanden. Die Zahl der Markkotten ist besonders groß. Markkötter erhielten kaum noch einen Erbanteil und mussten in der gemeinen Mark siedeln. Daneben entstanden einzeln liegende Meierhöfe, die sich durch ihren Grundbesitz auszeichneten und für die bischöflichen Lehnsherren Aufgaben übernahmen. Sie sammelten beispielsweise oft den Zehnt der übrigen Bauern ein.
1651 lebten im katholischen Ostercappeln etwa 265 steuerpflichtige Einwohner. Die auf engem Raum begrenzte Landwirtschaft bot den Bewohnern kaum Erwerbsmöglichkeiten. Die Leinwandweberei der Ostercappelner Legge (1770 - 1868) sollte die Not lindern. Aufgrund der Bevölkerungsdichte und mangelnder Erwerbsmöglichkeiten setzten früh Auswanderungswellen ein. 1821 zählte der Ort 516 steuerpflichtige Einwohner.
Anfang des 19. Jahrhunderts wird das Fürstbistum Osnabrück aufgelöst und in das Königreich Hannover integriert. Während der französischen Besatzung und im vom französischen Kaiser Napoleon geschaffenen Königreich Westphalen, das zwischen 1807 und 1813 bestand, kommt es 1808 zur heutigen Schreibweise von Ostercappeln. Diese wurde während des deutschen Kaiserreiches (1871-1918) noch einmal von 1895 bis 1905 in Osterkappeln abgewandelt. Ab 1905 wird die heutige Schreibweise des Orts- und später Gemeindenamens Ostercappeln verwendet.
1885 werden 689 Personen und zwanzig Jahre später 777 Personen in Ostercappeln gezählt. Im Jahre 1961 ist die Einwohnerschaft auf 1.834 Personen gestiegen.
Anfang des 20. Jahrhunderts lockte der Luftkurort Ostercappeln Kurgäste in die Sommerfrische. 1904 eröffnete das Kurheim vom St. Raphaelsstift. 1938 verzeichnete der Erholungsort viele Kurgäste. In der Nachkriegszeit wurde der Kurbetrieb im Krankenhaus St. Raphael eingestellt.
Am 31. Dezember 2011 waren in der Ortschaft Ostercappeln (Haaren, Hitz-Jöstinghausen, Nordhausen, Ostercappeln) 4.459 Personen gemeldet.
In der Gemeinde Ostercappeln waren 9. 640 Menschen am 30. Juni 2011 gemeldet.
Am 01.09.2019 waren in der Ortschaft Ostercappeln (Haaren, Hitz-Jöstinghausen, Nordhausen, Ostercappeln) 4.712 Personen gemeldet.
Die Ortschaft Schwagstorf verzeichnet 2.186 Einwohner, die Ortschaft Venne (Broxten, Niewedde, Vorwalde) 3.105. In der Gemeinde Ostercappeln waren somit insgesamt (einschließlich Nebenwohnungen) 10.003 Menschen gemeldet.
Seit der Gebiets- und Verwaltungsreform zum 01.07.1972 hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz in Ostercappeln. Der Ortschaftsname ist auf die Gemeinde Ostercappeln übertragen worden.