Venner Moorlehrpfad
Wollgras und Moorfrösche, Bohlenwege und bäuerliche Torfstichkuhlen. Sagenhaftes aus vergangenen Zeiten und lange Torfsodenreihen bilden ein kontrastreiches Bild. Ausgangspunkt ist der Parkplatz (P) vom Gasthaus Beinker an der Vördener Straße. Neben der Übersichtskarte beginnt die Wegstrecke, die über den Pfahlreihenweg zu den Abzweigungen ins Moor führt. Der Birkenweg (B) und die lokalen Wege Nr. 32 bis 34 führen durch das Moorgebiet. Wer mehr über das Moor wissen möchte, kann eine geführte Tour ab 10 Personen buchen

Insgesamt 7 Informationstafeln und 2 Übersichtskarten sind im Bereich der Moorwanderwege aufgestellt. Auf den Infotafeln wird die Entstehung, Abtorfung und Renaturierung des Hochmoores sowie die Fauna und Flora dargestellt. Im Renaturierungsbereich ist die typische Moorvegetation zu entdecken. Beeindruckend ist vor allem der Gegensatz zwischen der Monotonie von Abtorfungsflächen und der Lebensvielfalt in den Renaturierungsgebieten.
Schon vor Jahrzehnten wurde mit der Wiedervernässung abgetorfter Flächen begonnen. In bestimmten Bereichen wachsen neben Wollgräsern auch wieder Torfmoose und Sonnentau. Wer mit den Naturgeräuschen vertraut ist, wird sich über die Laute der Sumpfohreule, Zwergschnepfe und des Ziegenmelkers freuen. Das Wachstum der moortypischen Vegetation wird durch die Rodung von Moorbirken, Faulbäumen und Pfeifengras unterstützt.
Das Venner Moor ist ein Teilbereich des „Großen Moores“, das einst im Norden bis Damme und im Süden bis an den Rand des Wiehengebirges reichte. Abgestorbene Torfmoose bildeten über Jahrtausende ein dickes Polster, das Niederschlagswasser speicherte. Die Bodenformation verhinderte ein versickern des Wassers.
Anfang des 20. Jahrhunderts führten nur wenige Moorwege zu den bäuerlichen Erbkuhlen und Kötterplätzen. Das Leben der Torfstecher war hart und entbehrungsreich. In den 30 er Jahren erfolgte die Erschließung vom Venner Moor durch die Siedlungsgenossenschaft Neuland. Sie setzte Dampfpflüge und Fräsen ein, um die nahezu unberührten Moorflächen in Ackerland zu verwandeln. Es entstanden Gehöfte und Siedlungen .
Aufgehäufte Torfsodenreihen und tiefe Entwässerungsgräben prägen heute die Landschaft. Der industrielle Torfstich findet meist in der warmen Jahreszeit statt, da die befahrbaren Bereiche dann trockener sind. Die Gleise der Feldbahn verweisen auf ein Transportmittel, dessen Geschichte im Museum für Industriekultur am Piesberg in Osnabrück dargestellt ist. Im Venner Dorfmuseum (Venner Mühle) berichten Exponate von der harten Arbeit des bäuerlichen Torfstichs.
Anfahrt: Beinker, Vördener Straße 1, 49179 Ostercappeln-Vennermoor, Tel. 05476/91939-0, Internet
Gästeführung für Gruppen ab 10 Personen:
Ute Bühning, Mail: u.buehning@gmx.de oder Tel. Gemeinde Ostercappeln 05473/9202-23
Naturkundliche Führungen mit der Kutsche oder mit Kaltblutpferden Tel. 05476/406, Internet
Zum download: