Gemeindeteile Haaren & Nordhausen
Nieder–und Oberhaaren zählen zu den frühen Siedlungsräumen im Wiehengebirge. Haaren wird 1068 im Osnabrücker Urkundenbuch erwähnt. Durch fortschreitende Waldrodungen und Ansiedlungen im frühen Mittelalter entstand die Bauernschaft. 1378 zählte Haaren zum Amt Wittlage und zum Gogericht Up de Angelbecke, danach zum Amt Hunteburg. Seit 1259 gehörte die Bauernschaft zum Kirchspiel Ostercappeln. Die angrenzende Bauernschaft Northusen wird um 1200 im Osnabrücker Urkundenbuch erwähnt.
Ausgehend von südlich gelegenen bischöflichen Haupthöfen in Schledehausen haben mittelalterliche Rodungen zur Bildung der Bauernschaft geführt. Seit 1306 gehört die Bauernschaft zum Kirchspiel Ostercappeln. 1240 ist eine Abgabe des Johannes de Nordhausen an den Meyerhof (curia) in Schledehausen verzeichnet. Belehnungen der bischöflichen Höfe sind bis ins 18. Jahrhundert nachweisbar. Zu den Nordhauser Grundherren zählten vor allem das Domkapitel Osnabrück und die Gutshäuser Arenshorst, Caldenhof, Ledenburg und Schelenburg. Eine Wassermühle des Meyerhofes am Leckerbach wird 1825 genannt.
Im Jahre 1512 gibt es in Haaren 54 steuerpflichtige Bewohner. 1651 zählt die Bauernschaft Haaren 118 Bewohner. 1772 gab es in Haaren und Nordhausen etwa 439 Bewohner und 1812 hatten sich die Einwohner auf 619 Köpfe erhöht. 1885 sind es 225 Einwohner und 33 Wohngebäude mit 41 Haushaltungen. 1939 sind es 183 Einwohner und 35 Haushaltungen.
Am 31. Dezember 2011 sind in der Ortschaft Ostercappeln (Haaren, Hitz-Jöstinghausen, Nordhausen, Ostercappeln) 4.459 Personen gemeldet. In der Gemeinde Ostercappeln sind 9475 Menschen gemeldet. Seit der Verwaltungsreform vor 40 Jahren hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz in der Ortschaft Ostercappeln.

Mitte des 14. Jh. wird der Kuhof in Haaren als Lehnsbesitz der einst in Osnabrück mächtigen Familie von Dumstorp erwähnt. In den Jahren 1360 und 1368 bis 1370 wurde Erdvin von Dumstorf Bürgermeister der Altstadt von Osnabrück und sein Bruder Herman mit Erben in Haaren belehnt. Im Jahre 1402 wird erstmalig die Bezeichnung "das Harteken Haus zum Kuhof" benutzt. Kunigunde von Dumstorf, Witwe Rabodo von Haren, wird mit dem Nießbrauch des Kuhofs und Gut Astrups belehnt. Erdwin jun. erbt den Kotten zum Kuhof und verkauft Kuhof 1442 an das Beginenkloster (Alte Münze) in Osnabrück.
Die Beginen gründen auf Kuhof das Kloster Marienstätte. Weitere Eigentümer, die den Um- bzw. Ausbau zum Gut vornahmen, waren Angehörige der Familien von Schele, Dr. L. Schrader, von Steding, von dem Busche-Lohe, von Morsey und von Wendt. Seit einigen Jahrzehnten ist das Gut in Privatbesitz.
Das gleichnamige Rittergeschlecht von Haaren, war als Ministeriale in Diensten der Bischöfe von Osnabrück. Quellen verweisen im Mittelalter auf umfangreichen Lehensbesitz im gesamten Fürstbistum Osnabrück.
In den Bauernschaften Haaren und Nordhausen wurden um 1730 Schulen erbaut. Die Stiftung des Domvikars Georg Klecker, der 1727 sein Vermögen dem katholischen Schulwesen in Ostercappeln stiftete, hatte einen wesentlichen Anteil an der Realisierung. 1832 befand sich das Schulhaus in einem schlechten Bauzustand. Die Reparaturarbeiten und die Vergrößerung des Hauses wurden für 60 Reichstaler von Lehrer Heer übernommen. 1835 wanderte der Schulmeister Heer nach Nordamerika aus.
Im Jahre 1890 forderte die Regierung zu Osnabrück einen Neubau des Schulkomplexes, der 1892 ausgeführt wurde. Nach 100 Jahren feierte die Schule am 23.05.1992 ihr Jubiläum.
Die Verarbeitung von Schiefertonen setzte im 19. Jahrhundert in Haaren ein. 1850 wird die Ziegelei des Colonen Simon erweitert und 1892 die Ziegelei Stölting gegründet. 1961 übernahm Rolf Plümacher den Betrieb. Heute produziert die Fa. Ammonit Keramik hochwertige Keramikfliesen.
Im Haarener–Wulfter Hügelgelände des Wiehengebirges zeugen Megalithgräber von frühen Siedlern. Im Bereich der Hünengräber Dübberort ist eine lückenlose Besiedlung seit der Steinzeit nachweisbar.